Möglichst geringe Zugangshürden für den ÖPNV ist ein gerne angeführtes Ziel für die erfolgreiche Verkehrswende. Die Realität sieht oft anders aus: Informieren über die günstigste Fahrkarte, sich durch den Fahrkartenautomaten quälen und einen Entwerter für den Papierfahrschein finden. Zunehmend wird diese analoge Variante ersetzt durch das Herunterladen einer passenden App in letzter Minute (wobei ja zumindest in Deutschland immer mehr Tickets auch im DB Navigator erhältlich sind). Bei Check-in/Check-out-Systemen wie der OV-chipkaart ist oftmals eine umständliche Registrierung vorab erforderlich, die zudem für Ausländer:innen und Tourist:innen nicht ohne Weiteres zugänglich ist.
In Brüssel gibt es eine weitere Option: Einfach „Augen zu und Karten durch“ – die Kreditkarte zücken, an das Kontaktlos-Lesegerät am Bahnsteiggate halten und losfahren. Nach der Fahrt verlässt man die Station entweder ohne eine weitere Handlung oder durch erneutes Zücken der Karte, um ein vorhandenes Gate zu öffnen. Es wird automatisch der Preis für einen 60 Minuten gültigen Einzelfahrschein abgebucht. Besonders praktisch: Wird der Preis einer Tageskarte erreicht, wird nicht mehr abgebucht (Tagesdeckel). Man zahlt also nie „zu viel“.
Mehr Informationen zum System in Brüssel findet sich auf der offiziellen Website.
Ähnliche Systeme gibt es übrigens weltweit in London, Mailand, Stockholm, Manchester, Sydney, Singapur und vielen weiteren Städten.
Weitere Best Practices zeigen wir auf unserer Karte.