Schweiz: Immer wissen, wo’s langgeht

Wegweiser in Dezaley

Wer in der Schweiz zu Fuß unterwegs ist, wird im ganzen Land auf dieselben gelben Wegweiser stoßen. Denn das Bundesamt für Strassen in der Schweiz (ASTRA) hat nicht nur die Wegweisung für Kraftfahrzeuge und Radfahrende, sondern auch die Fußverkehrswegweisung standardisiert und alle Formen der Langsamverkehrswegweisung harmonisiert.

Viele Wegweiser werden mit der aktuellen Position und Höhe versehen. Die angegebenen Ziele beschreiben von oben nach unten das nächstgelegene Zwischenziel und das Routenziel jeweils mit Zeitangaben. Verlaufen in Richtung des Wegweisers mehrere Routen, die sich im weiteren Verlauf verzweigen, werden die entsprechenden Ziele durch eine horizontale Linie voneinander getrennt. Handelt es sich um einen Bergwanderweg, wird der Wegweiser um eine weiß-rot-weiße Markierung ergänzt. Für Verknüpfungspunkte mit dem öffentlichen Verkehr und Verpflegungs- bzw. Unterkunftsmöglichkeiten außerhalb von Siedlungen können Piktogramme ergänzt werden.

In der Schweiz gibt es zudem ein Netz an nationalen, regionalen und lokalen Routen, welche über ebenfalls standardisierte, grüne Routenfelder markiert werden. Diese Routen können von Wanderern in begleitenden Publikationen (Wanderkarten, Wanderführer, Websites) wiedergefunden werden.

Die Fußverkehrswegweisung ist mit der in der Schweiz roten Radverkehrswegweisung koordiniert. Insbesondere ist vorgesehen, sogenannte „Langsamverkehrs-Informationsstandorte“ einzurichten. Dabei handelt es sich um eine Bündelung der Wegweisung verschiedener Mobilitätsformen, ergänzt um Infotafeln mit Darstellung des Radverkehrs- und Wanderwegenetzes. Diese Standorte sind insbesondere an Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs sinnvoll.

Die vorgestellte Form der Wegweisung ist jedoch nur für Fußwege außerhalb von Siedlungsgebieten bindend. Hier besteht also noch Potenzial, die Standardisierung landesweit voranzutreiben. Ortsunkundige erkennen standardisierte Wegweiser als solche schneller und sind deren Format und Interpretationsweise gewohnt. Zudem besteht so die Möglichkeit, Fußwege präsenter zu machen und den Fußverkehr als nachhaltige Mobilitätsform zu stärken.

In Deutschland ist zum heutigen Zeitpunkt nur die Beschilderung nach Straßenverkehrsordnung standardisiert, schon die Radverkehrswegweisung unterscheidet sich je nach Bundesland. Fußwege beschildert jede Kommune oder jeder Tourismusverband nach eigenem Ermessen. Ausnahme bilden Wege, die in Deutschland und Österreich vom Deutschen Alpenverein (DAV) betreut werden: diese werden ebenfalls mit gelben Wegweisern beschildert. Dabei handelt es sich jedoch in der Regel immer um Bergwanderwege.

Quellen und weiterführende Literatur

Schweizer Norm 640 829a “Signalisation Langsamverkehr”
Erläuterndes Handbuch zur Norm “Signalisation Wanderwege”

Weitere Best Practices zeigen wir auch auf unserer Karte

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