Münster baut, wie so viele Städte, wichtige Radverkehrsrouten von der Innenstadt in das Umland aus, wie z. B. die Veloroute Telgte – Münster. Im Verlauf dieser Route wird der Radverkehr von einer Fahrradstraße über eine Kreisstraße auf einen Radweg geführt. Die Kreisstraße muss dazu gequert werden.
Um den Komfort für den Radverkehr zu erhöhen und die Verlustzeiten beim Queren möglichst zu reduzieren, wird an dieser Stelle eine intelligente Ampel mit automatischer Grünanforderung für Radfahrende eingesetzt. Ziel ist es, dass Radfahrende, wenn sie auf die Ampel zufahren, die Straße direkt bei Grün queren können, ohne anhalten zu müssen. So wird eine sichere, zügige und bequeme Querung ermöglicht.

Wie funktioniert die Grünanforderung?
Ca. 50 Meter vor der Straßenquerung wird der Radverkehr mithilfe einer Wärmebildkamera detektiert. Das passiert anonymisiert, Gesichter sind dabei nicht zu erkennen. In der Zeit, in der sich Radfahrende dann im üblichen Tempo der Querung nähern, ist ausreichend Zeit, um den Kfz-Verkehrsfluss zu unterbrechen und die Ampel für den Radverkehr auf Grün zu schalten. Der Radverkehr kann so komfortabel und sicher queren.

Der Kfz-Verkehr wird durch diese Anlage nur bei Bedarf unterbrochen. Wenn sich kein Radfahrender nähert, hat der Kfz-Verkehr „Dauer-Grün“. Nachdem die Grünzeit für den Radverkehr abgelaufen ist, erhalten die Kfz automatisch ebenfalls eine Grünzeit, selbst wenn sich weitere Radfahrende nähern. So kommt es auch für Radfahrende manchmal zu Wartezeiten.
Im Vergleich zu sonstigen Anlagen, bei denen Radfahrende Grün erst unmittelbar an der Querungsstelle mittels Taster anfordern müssen (auch bekannt als sogenannte „Bettelampeln“), wird der Radverkehr mit dieser Lösung deutlich aufgewertet [1, 2].

Weitere Best Practices zeigen wir auch auf unserer Karte.
Quellen:
[1] https://mobil-in-muenster.de/automatisch-gruen-an-der-dingstiege/, abgerufen am 23.09.2025
[2] https://www.muenster.de/pressemeldungen/web/frontend/design/kommunikation/show/1103407, abgerufen am 23.09.2025
