Aufgabe der Straßenbeleuchtung ist es, die Verkehrssicherheit von Verkehrsteilnehmenden in der Nacht zu verbessern. Durch energieeffiziente Straßenbeleuchtung in der „richtigen“ Farbe kann nicht nur Energie gespart, sondern auch das Klima und die Umwelt geschützt werden. So setzen beispielsweise die Niederlande sowohl innerorts als auch außerorts an einigen Stellen auf rote LED-Straßenbeleuchtung.

Innerorts kann die Helligkeit der Beleuchtung an das Verkehrsaufkommen angepasst werden. Beispielsweise kann die Beleuchtung in der Nacht gedimmt werden, wenn kaum Zufußgehende unterwegs sind. Das spart zusätzlich Energie und kann in Wohngebieten nachweislich zu einer verbesserten Schlafqualität beitragen [1]. Wird kurzzeitig helleres Licht benötigt, z. B. wenn Rettungsdienste im Einsatz sind, kann die Helligkeit erhöht werden.
Außerorts sollen insbesondere Fledermäuse durch die rote Beleuchtung profitieren. Im Gegensatz zu weißem oder gelbem Licht beeinflusst rotes Licht nicht das Flug- und Jagdverhalten von Fledermäusen [2]. Auch die Beleuchtungshelligkeit spielt eine wichtige Rolle: bei heller Beleuchtung verlassen einige Fledermausarten ihr Versteck später und jagen seltener.
An Autobahnen wird Straßenbeleuchtung u. a. bei großen Verkehrsknotenpunkten und gefährlichen Auf- und Abfahrten eingesetzt, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Ein Beispiel hierfür ist die Anschlussstelle Simpelveld in den Niederlanden. Diese liegt nahe des Naturschutzgebiets „Imstenraderbos“, wo Dachse, Eulen und Fledermäuse heimisch sind. Daher kommt dort Straßenbeleuchtung zum Einsatz, die rotes Licht erzeugt.
Weitere Best Practices zeigen wir auch auf unserer Karte.
Quellen:
[1] Zhao, J. et al. (2012): Red light and the sleep quality and endurance performance of Chinese female basketball players. Journal of Athletic Training. https://doi.org/10.4085/1062-6050-47.6.08
[2] Spoelstra, K. et al. (2017): Response of bats to light with different spectra: light-shy and agile bat presence is affected by white and green, but not red light. Proceedings of the Royal Society. https://doi.org/10.1098/rspb.2017.0075