Die meisten Fahrzeug-Rückhaltesysteme, die in Deutschland installiert werden, gehören zur Kategorie der Schutzeinrichtungen. Umgangssprachlich werden diese oft auch als Leitplanken bezeichnet. Schutzeinrichtungen werden verwendet, um das Abkommen eines Fahrzeugs von der Fahrbahn zu verhindern. In Deutschland bestehen diese Schutzeinrichtungen hauptsächlich aus Stahl oder Beton. Materialien, wie zum Beispiel Holz, kommen lediglich zur Verkleidung zum Einsatz [1].
Holz-Stahlschutzplanken finden besonders in touristischen, bewaldeten Gebieten wie zum Beispiel in den französischen Vogesen im Ort Gérardmer Anwendung, da sie die ästhetischen und natürlichen Eigenschaften von Holz mit der Flexibilität und Robustheit von Metall kombinieren. Dadurch fügt sich die Schutzeinrichtung harmonisch in die Umgebung ein (siehe Abbildung 1) und erfüllt gleichzeitig die Anforderungen eines modernen Rückhaltesystems gemäß der europäischen Norm EN 1317 [2].
In diesen touristischen Gebieten, in denen häufig auch Motorradfahrende unterwegs sind, werden einige Stahlschutzplanken, insbesondere in Kurvenbereichen, mit einem sogenannten Unterfahrschutz ausgestattet. Dieser Unterfahrschutz besteht aus einer Stahlplanke, die bei einer Kollision die Aufprallenergie absorbiert und ein Durchrutschen effektiv verhindert. So wird auch ein Kontakt mit (scharfkantigen) Pfosten ausgeschlossen. Um eine bestmögliche Anpassung des Unterfahrschutzes an die Umgebung zu erzielen, kann dieser noch wie in Abbildung 2 holzfarben eingefärbt werden.
Weitere Best Practices zeigen wir auch auf unserer Karte.
Quellen:
[1] Klöckner, R. et al. (2007): Prüfung von Fahrzeug-Rückhaltesystemen an Straßen durch Anprallversuche gemäß DIN EN 131, Berichte der Bundesanstalt für Straßenwesen, Heft 157, Bergisch Gladbach, Juni 2007
[2] EN 1317-5:2007+A2:2012/AC:2012 (2012): Rückhaltesysteme an Straßen – Teil 5: Anforderungen an die Produkte, Konformitätsverfahren und -bescheinigung für Fahrzeugrückhaltesysteme, Juni 2012