In vielen historischen Altstädten sind die Straßen mit Kopfsteinpflaster gepflastert. Dieses ist häufig historisch und dementsprechend alt und sehr grob. Das Fahren oder Laufen über dieses Kopfsteinpflaster ist für alle Verkehrsteilnehmer:innen unkomfortabel und behindernd. Zudem erzeugt das Fahren auf Kopfsteinpflaster höhere Lärmemissionen, sodass auch für die Anwohner:innen Nachteile bestehen.
Das Kopfsteinpflaster gegen eine asphaltierte Fahrbahn auszutauschen ist häufig zum Erhalt des historischen Stadtbildes nicht gewünscht oder aufgrund von Denkmalschutz nicht erlaubt.
Einen Kompromiss stellt das sogenannte „geschliffene“ oder „geschnittene“ Kopfsteinpflaster dar. Dabei wird das historische, oft runde Kopfsteinpflaster glatt geschnitten. Die Optik des Kopfsteinpflasters bleibt dabei erhalten, der Rollwiderstand wird aber deutlich verringert. Davon profitieren alle: Fuß- und Radverkehr, Kfz-Verkehr wie auch die Anwohner:innen, da die Lärmemissionen ebenfalls reduziert werden.
Unser Beispiel Rothenburg ob der Tauber besitzt eine historische, sehr ursprünglich wirkende Altstadt mit vielen Kultur- und Baudenkmälern. Das Kopfsteinpflaster ist hier, um möglichst wenig in die alte Bausubstanz einzugreifen, auf einem ca. einen Meter breiten Streifen geschnitten worden. So soll vor allem der Fuß- und Radverkehr profitieren, die nicht die gesamte Fahrbahnbreite benötigen.
Auf dem folgenden Foto erkennt man die glattere Oberfläche rechts vor allem bei Gegenlicht, der Eingriff in das Straßenbild ist damit auf ein Minimum reduziert.
Weitere Best Practices zeigen wir auch auf unserer Karte.