In Spaniens zweitgrößter Stadt Barcelona leben rund 1,6 Mio. Menschen, der Platz für Erholungsflächen ist begrenzt. So kommt es, dass statistisch für jede:n Einwohner:in etwa 6,64 m² Grünfläche im urbanen Stadtteil zur Verfügung stehen [1]. Zum Vergleich: in München sind es 19,1 m² Grünfläche je Einwohner:in [2]. Folglich setzte sich die Stadtverwaltung in Barcelona die Ziele, eine signifikante Reduktion der Treibhausgase, um die von der EU vorgegebenen Grenzwerte für Luftschadstoffe und gleichzeitig eine Steigerung der örtlichen Lebensqualität zu erreichen. Barcelonas Lösung: Superblocks.
Im Jahr 1993 wurde im historischen Stadtzentrum El Born in Barcelona der erste Superblock geschaffen. Durch diese Maßnahme entwickelte sich das wirtschaftlich benachteiligte Gebiet zu einem der attraktivsten Bezirke der Stadt. Nach diesem Vorbild folgte der prominente Superblock Poblenou im Jahre 2017. Hier sind neun Blöcke (drei horizontal x drei vertikal) zu einem rund 400 m x 400 m großen Superblock gruppiert. Innerhalb der Superblocks wird durch modale Filter, welche ausschließlich für den Fuß- und Radverkehr passierbar sind, einer Geschwindigkeitsbeschränkung von 10 km/h sowie durch ein Einbahnstraßensystem der (Kfz-)Verkehr stark beruhigt. Zusätzlich wird dadurch die Lebensqualität für die anwohnenden Menschen deutlich gesteigert [3].
Weitere Informationen findest du in dieser Broschüre.
Weitere Best Practices zeigen wir auf unserer Karte.
Quellen:
[1] Barcelona green infrastructure and biodiversity plan 2020. S.41.
[2] Bayerisches Landesamt für Statistik.
[3] Allgemeiner Deutscher Fahrrad Club e.V., InnoRAD-Factsheet 4/6 – „Weniger Verkehr, mehr Grün, mehr Lebensqualität: Die Superblocks in Barcelona“.
Weiterführende Links:
– Superblocks in Barcelona aus der Sicht eines Barcelonabloggers https://welovebarcelona.de/barcelona-superblocks/